Dritte Sitzung des Denkkreises "Lebens-Mittel"
am 22. September 2009 im Wissenschaftszentrum Bonn
Damit Essen und Trinken zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität der Menschen beitragen, müssen sich die gegenwärtigen Ernährungs- und Essgewohnheiten breiter Bevölkerungsschichten grundlegend ändern. In ihrer 3. Sitzung identifizierten die Ernährungsexperten des Denkkreises „Lebens-Mittel" Maßnahmen und Best-Practice-Beispiele, mit denen dies erreicht werden kann.
Wichtige Ergebnisse:
Damit Maßnahmen erfolgreich sind, müssen sie
- an den (tieferen) Ursachen für die gegenwärtigen Ernährungsweisen ansetzen,
- soziale, ethnisch-kulturelle, altersspezifische und andere Unterschiede berücksichtigen,
- alle Akteure entlang der „Ernährungskette" vom Landwirt bis zum Endverbraucher einbeziehen,
- aufeinander abgestimmt sein und
- professionell betreut werden.
Um Lebensqualität und Wohlbefinden zu erhöhen, sollten die Maßnahmen unter anderem darauf abzielen,
- Genuss und Gemeinschaft zu fördern,
- Transparenz und Vertrauen zu schaffen,
- Informationsdefizite zu beseitigen und Handlungskompetenzen zu stärken sowie
- Umweltschäden und Verschwendung zu vermeiden.
Konkrete Maßnahmen, mit denen diese Ziele erreicht werden können, sind zum Beispiel
- bessere Verpflegungsangebote in Kindergärten, Schulen, Universitäten, Betrieben, Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen etc.,
- Bildungsangebote für Kinder und Erwachsene, die mit anderen, zum Beispiel Gemeinschaft stiftenden Aktivitäten, verbunden sind,
- Orte, die gemeinsames Essen und Trinken auch für Menschen ermöglichen, die wenig Zeit haben, allein oder alt sind,
- Medienbeiträge, die Vorbilder präsentieren und aufklären,
- Produktkennzeichnungen, die schnell, übersichtlich und zuverlässig beispielsweise über die Herkunft von Lebensmitteln informieren,
- das Verbot "faktisch" irreführender Werbung,
- kleine, professionelle und private regionale Erzeuger- und Vermarktungsstrukturen sowie
- die Internalisierung externer Kosten beispielsweise durch Emissionshandelsysteme.
Das Ergebnisprotokoll können Sie hier herunterladen.